Natürliches Haar durch Haarverpflanzung mit FUT und FUE
Lichter werdendes Haar ist für die meisten Männer und Frauen ein Albtraum. In den letzten Jahren hat sich die Haartransplantation zu einer beliebten Lösung für Menschen entwickelt, die unter Haarausfall leiden. Zwei der gängigsten Techniken sind die Follicular Unit Transplantation (FUT) und die Follicular Unit Excision (FUE). Denken auch Sie darüber nach, sich die Haare transplantieren zu lassen? In diesem Artikel stellen wir Ihnen die beide Verfahren vor, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, welche Methode für Sie am besten geeignet ist.
Haare transplantieren – ein chirurgischer Eingriff
Eine Haarverpflanzung bedeutet immer einen chirurgischen Eingriff vornehmen zu lassen. Für die Entnahmen der Follikel muss die Haut geschnitten werden. Je nach angewandter Methode ist mehr oder weniger mit kleinen Narben zu rechnen. Das macht die Haarverpflanzung zu einem nicht weniger beliebten Verfahren gegen schütteres, lichtes oder ausfallendes Haar. Ob das sogenannte FUT oder das FUE Haartransplantationsverfahren zum Einsatz kommt: Die Behandlung ist äußerst effektiv und die Ergebnisse lassen sich dauerhaft sehen – bei der Fülle an neu gewachsenem Haar wird von den Narben keine sichtbare Spur bleiben!
Welche Methode der Haarverpflanzung ist die Richtige für mich?
Es gibt zwei gängige Methoden, Haarwurzeln zu versetzen: die FUT-Haartransplantation (Follicular Unit Transplantation) und die FUE-Haartransplantation (Follicular Unit Excision). FUT ist die ältere Methode, FUE die beliebtere. Es liegt aber nicht nur am Grad der Beliebtheit, welche Technik zum Haare transplantieren gewählt wird. Unter anderem spielen Haartyp und Stärke des Haarausfalls eine Rolle. Eine Haarverpflanzung macht vor allem dann Sinn, wenn von einem genetisch bedingtem Haarverlust oder z.B. einer Unfallnarbe, an deren Stelle kein Haarwuchs mehr zu erwarten ist, abzusehen ist. Der genetisch bedingte Haarverlust lässt sich zwecks Transplantation am besten ab einem Alter von 35 Jahren beurteilen. Selbstverständlich kann bei Bedarf eine Haarverpflanzung deutlich früher unternommen werden. Allerdings ist bei einer frühen Transplantation unter 35 Jahren zu bedenken, dass eventuell in der Zukunft für weitere Bereiche der Kopfhaut, die jetzt noch dicht mit Haaren gefüllt sind, nicht genug Spenderhaar mehr vorhanden sein wird. Wenn zu viele Haare aus dem Spenderbereich schon „verbraucht“ und durch eine frühe Haartransplantation benutzt wurden, kann es sein, dass die späteren kahlen Stellen nicht adäquat bepflanzt werden können. Daher wird ab dem Zeitpunkt von 35 Jahren zu einer FUE oder FUT Beratung geraten. Folgend erfahren Sie mehr über die beiden unterschiedlichen Haarverpflanzungsmethoden.
Die FUT Technik (Follicular Unit Transplantation)
FUT ist auch bekannt als Streifenmethode. Wie der Name vermuten lässt, wird unter örtlicher Betäubung ein 0,5 bis 1,5 cm dünner und 5 bis 30 cm langer Streifen mit gesunden Haarfollikeln aus dem Kopfhautgewebe des dichter behaarten Spenderbereichs herausgeschnitten. Der Schnitt wird anschließend mit Stichen oder Klammern verschlossen. Im Spenderbereich, der üblicherweise den Hinterkopf oder den seitlichen Kopf betrifft, verbleibt eine lange dünne Narbe, die nur bei sehr kurzen Haarschnitten sichtbar sein kann.
Der entnommene Gewebsstreifen wird in separate Grafts zerlegt. Diese werden dann in die zuvor erstellten Empfängerstellen der ausgedünnten oder kahlen Stellen passend eingesetzt. Die Haartransplantate müssen in den richtigen Winkeln und Ausrichtungen platziert werden. Das ist für das natürlich ästhetische Aussehen der transplantierten Haare entscheidend und erfordert viel Erfahrung und Präzision. In jedem Fall ist aber wichtig, dass der Spenderbereich im Verhältnis zum Empfängerbereich auf Ihrer Kopfhaut richtig behandelt wird.
Mit der FUT-Technik kann eine mäßig große Anzahl von Haarfollikeln in einer Sitzung transplantiert werden. Sie eignet sich für eher kleine Bereiche, insbesondere wo die Kopfhaare für die Behandlung nicht abrasiert werden dürfen.
Zwischen den eingesetzten Transplantaten/Grafts müssen „Versorgerbrücken“ von unbepflanzter Haut frei gelassen werden. Sind die Versorgerbrücken zu klein, um das Ergebnis „schön dicht“ zu machen, ist ein erhöhtes Absterben der Transplantate zu erwarten. Die Versorgungsbrücken bei FUT-transplantierten Haaren müssen etwas größer als die von FUE sein, woraufhin bei FUT üblicherweise das Ergebnis etwas weniger dicht wird.
Die Vorteile der FUT-Haartransplantation auf einen Blick:
- Geeignet bei Haarausfall an kleinen Stellen
- Keine Rasur vor dem Eingriff erforderlich, daher gut für Frauen und Männer, die ihr Haar gerne länger tragen
- Keine Gefahr der Überernte im Spenderbereich
Die Lösung für das Narbenproblem bei der FUT-Haarverpflanzung
Der trichophytische Verschluss (Trichophytic-closure-technique oder Trichophytischen Inzision) nach einer FUT-Haarverspflanzung ist eine innovative und fortschrittliche Methode, die beim Verschließen der langen schmalen Wunde im Spenderbereich sehr wichtig wird. Dadurch ist die Möglichkeit auf eine praktisch unsichtbare Narbe gegeben. Die oberen Ränder des Schnittes werden besonders geschnitten und der Wundverschluss erfolgt in einem überlappenden Muster, sodass die Haare direkt durch die verletzte Narbe nachwachsen können.
Die FUE Technik (Follicular Unit Excision oder Follicular Unit Extraction)
FUE ist auch bekannt als Pflückmethode, weil die einzelnen Follikeleinheiten (natürliche Haarbüschel mit jeweils 1 bis 4 Haaren) mit einem mikrochirurgischen Stanzer aus dem Hinterkopf oder gegebenenfalls anderen Körperregionen “gepflückt” werden. Die Mikrostanzen haben eine Größe von 0,7 bis 1,2 mm und sind in verschiedenen Arten verfügbar: manuell, motorisiert und robotergestützt. Der Haarschnitt nach der Haarverpflanzung kann dann auch gerne etwas kürzer ausfallen, da keine lineare Narbe im Nacken/Spenderbereich entsteht.
Bei jedem Eingriff gibt es eine Begrenzung, wie oft und wie viele Follikeleinheiten entfernt werden können, damit keine leeren Stellen entstehen.
Die Vorteile der FUE-Haartransplantation auf einen Blick:
- Hinterlässt nur minimale Narben
- ermöglicht die Entnahme von Körperhaar anderer Areale, wie Brust
- Feines und dichtes Ergebnis: engere, flexiblere Setzung der Haartransplantate möglich
- Eignet sich exzellent für „überschaubare Bereiche“ wie Geheimratsecken oder Stirnhaargrenze, aber auch größere Bereiche wie Tonsur
- Schnellerer Heilungsprozess
- Weniger postoperative Schmerzen
- Perfekt für Personen, die ihre Haare sehr kurz tragen möchten
Welche Nebeneffekte kann eine Haarverpflanzung haben?
Nebenwirkungen, wenn Sie die Haare transplantieren lassen, fallen bei gewissenhafter und korrekter Ausführung durch die erfahrene Ärztin oder den erfahrenen Arzt minimal aus.
Wenn Sie Ihre Haare transplantieren wollen, ist entscheidend, dass das Verfahren von einem Facharzt oder einer Fachärztin durchgeführt wird, der oder die ethisch und rechtlich verpflichtet ist, dafür zu sorgen, das Entnahmeverfahren korrekt durchzuführen. Die Entnahme der follikulären Einheiten erfordert Geschick sowie Beherrschung, Erfahrung und ästhetisches Urteilsvermögen.
Zu den kleineren Problemen zählen etwa Kopfhautzysten, was allerdings sehr unüblich ist, oder leichte Infektionen (dagegen wird mit Desinfektion und Antibiose während der Behandlung vorgesorgt). Vorübergehend kann ein Schockhaarausfall (Shockloss-Syndrom, Telogen-Effluvium) im Empfänger- sowie im Spenderbereich auftreten, von dem Frauen stärker betroffen sein können als Männer. Was im ersten Moment sehr beunruhigend sein kann, ist in Wirklichkeit ein harmloser, vorübergehender Prozess.
Alternativen zur Haarverpflanzung bzw. Anregung des Haarwuchses sind beispielsweise die Eigenbluttherapie oder PhilArt Biostimulatoren (Polynukleotide), die in unsrer Schönheitsklinik angeboten werden.
Volles Haar und dichte Haarlinie – nur wenige Schritte entfernt
Sowohl die FUT- als auch die FUE-Haartransplantation hat ihre Vor- und Nachteile. Die richtige Wahl hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Während die FUE-Methode eine effiziente Option für Patienten mit fortgeschrittenem Haarausfall ist und eine größere Anzahl von Transplantaten in einer Sitzung sowie minimale kaum sichtbare Narben ermöglicht, bietet die FUT-Methode eine Alternative für kleinere Kopf-Areale, wobei kein Abrasieren des Kopfhaars nötig ist. Besprechen Sie mit Ihrem erfahrenen Haarchirurgen, welche Behandlung sich am besten für Sie eignet uns sehen Sie Ihren neuen Haaren entgegen!