Haarausfall bei Frauen – Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Liebe Leserinnen und Leser,
Haarausfall bei Frauen: Ursachen können vielfältig sein – in vielen Fällen ist allerdings wie auch bei den Männern die Veranlagung Schuld. Egal ob hormonell bedingter Haarausfall, Mangel an Nährstoffen oder Stress – für eine erfolgreiche Therapie gilt es zunächst der Ursache des Haarausfalls auf den Grund zu gehen. Mit der richtigen Diagnose und ein wenig Glück können Sie den Haarausfall stoppen oder die passende Therapie und gegebenenfalls sogar eine Haartransplantation in Betracht ziehen.
Haarausfall bei Frauen kann in vielen Formen und aufgrund vielfältiger Ursachen auftreten. Der Verlust der Haare ist für viele Frauen eine traumatische Erfahrung, vor allem wenn es sich um extremen oder plötzlichen Haarverlust handelt.
Um die Ursache des Haarausfalls als Frau richtig therapieren zu können, ist es hilfreich, sich zunächst bewusst zu machen, welche Form der Haarausfall annimmt. Lesen Sie mehr dazu in unserem ersten Artikel zum Haarausfall bei Frauen.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu den möglichen Ursachen des Haarausfalls bei der Frau und Möglichkeiten, den Haarausfall zu stoppen.
Haarausfall ist nur Symptom einer anderen Erkrankung
Zunächst gilt es, andere Erkrankungen auszuschließen, deren Symptom der Haarverlust sein könnte. In der Regel ist hier der erste Schritt also eine Blutabnahme, die nicht nur über eventuell vorliegende Erkrankungen sondern auch über Mangelerscheinungen Auskunft geben kann. Eine weitere Diagnosemaßnahme ist das sogenannte Trichogramm, in welchem sich der Haarausfall zunächst klinisch bestätigen lässt.
Zu den gängigsten Erkrankungen, die einen Haarausfall mit sich bringen können, gehört eine Schilddrüsenfehlfunktion oder schlichtweg Eisenmangel (mehr dazu weiter unten im Text).
Haarausfall aufgrund von Medikamenten
Außerdem kann Haarausfall als Nebenwirkung zahlreicher Medikamente auftreten. Sollten Frauen also einen verstärkten Haarausfall bei sich beobachten nachdem eine neue medikamentöse Behandlung eingesetzt hat, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.
Dabei sind es nicht nur die bekannten Chemotherapeutika, die zu Haarausfall führen können, sondern auch viele Medikamente, bei denen Sie es zunächst nicht vermuten würden. Zu den Medikamenten, die bei Frauen Haarverlust verursachen können, zählen zum Beispiel Betablocker, bestimmte Antibiotika, Antiepileptika, Rheumamittel, Lipidsenker, Schilddrüsenmedikamente, Medikamente zur Blutgerinnung, Antdepressiva aber auch die Anti-Baby-Pille (besonders, wenn Sie einen hohen Gestagenanteil enthält).
Sollten Sie einen Haarausfall aufgrund eingenommener Medikamente vermuten, lesen Sie sich zuerst sorgfältig den Beipackzettel durch oder fragen Sie in der Apotheke nach den Nebenwirkungen des Medikaments.
Hormoneller Haarausfall betrifft auch Frauen
Hormonell bedingter Haarausfall tritt auch bei Frauen am häufigsten nach dem 40. Lebensjahr auf. Generell können aber alle Arten hormoneller Umstellung, wie etwa im Rahmen einer Schwangerschaft, eine Ursache für Haarausfall bei Frauen sein.
Androgenetische Alopezie bei der Frau?
Als androgenetische Alopezie wird der anlagebedingte Haarausfall bezeichnet. Er sorgt bei etwa 80% der Männer früher oder später zu einem (Teil-)Verlust der Haare und ist auch bei etwa 40% der Frauen mit Haarausfall die Ursache. Bei Frauen reicht der Haarausfall zwar selten bis zum vollständigen Verlust der Haare, dennoch klagen viele Frauen ab einem bestimmten Alter über dünner werdendes Haar. Als Hinweis auf diese Ursache des Haarausfalls, können Sie sich Ihre männlichen Verwandten anschauen: Leider Ihr Vater oder Bruder etwa unter dieser Sorte von Haarausfall?
Schuld an dem anlagebedingten Haarausfall das Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT), welches die Haarwurzeln schädigt. DHT ist bei allen Menschen im Körper vorhanden, erblich weitergegeben wird allerdings, wie empfindlich die eigenen Haarwurzeln auf das Hormon reagieren. Bei Frauen schützt der Östrogen-Spiegel lange vor dem Haarverlust, die erbliche Veranlagung macht sich erst bemerkbar wenn der Hormonspiegel gestört wird oder im Alter absinkt.
Eine weiterere hormonelle Ursache des Haarausfalls bei Frauen kann eine verminderte Aktivität des Enzyms Aromatase sein. Aromatase sorgt an der Haarwurzel der Frau dafür, dass männliche in weibliche Geschlechtshormone umgewandelt werden. Eine verminderte Aktivität setzt die Haarwurzeln also verstärkt männlichen Hormonen aus.
Am häufigsten wird die androgenetische Alopezie bei der Frau durch einen Haarverlust am Scheitel deutlich.
Wechseljahre: Haarausfall als Nebenwirkung der hormonellen Umstellung
Haarausfall bei Frauen über 50 hängt oft mit den Wechseljahren zusammen. Wer den vorherigen Paragraphen aufmerksam gelesen hat, wird es sich denken können: die Ursache für Haarausfall in den Wechseljahren ist meist auf den sinkenden Östrogen-Spiegel zurückzuführen.
Bei Frauen, die zu erblich bedingtem Haarausfall, also einer Überempfindlichkeit gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon DHT neigen, macht sich dies nun bemerkbar. Da Östrogen nun nicht mehr in dem gleichen Maße produziert wird, führt das Dihydrotestosteron zu einem verstärkten Haarausfall bei Frauen.
Häufigste Ursache von Haarausfall bei Frauen: Schwangerschaft
Viele Frauen beobachten bei sich Haarausfall nach der Geburt ihres Kindes. In der Regel tritt dieser etwa 2 bis 3 Monate nach der Geburt auf. Dabei handelt es sich um eine normale Nebenwirkung der Veränderung des Hormonspiegels, von Haarausfall nach der Schwangerschaft sind fast alle Frauen mehr oder weniger stark betroffen.
Während der Schwangerschaft kommt der Körper in den Genuss einer extra Portion Östrogene, der weibliche Körper ist dann so leistungsfähig wie zu keinem anderen Zeitpunkt. Angenehme Nebeneffekte sind eine besonders strahlende Haut und volles, glänzendes Haar. Nach der Geburt des Kindes wird der Östrogen-Spiegel wieder auf ein Normalmaß zurückgefahren. Eine Folge ist Haarausfall: Es fallen nun nicht nur die Haare aus, deren normaler Wachstumszyklus beendet ist, sondern auch jene, die während der Schwangerschaft hätten ausfallen sollen aber durch den hohen Östrogen-Spiegel geschützt waren.
Nach etwa sechs Monaten sollte sich der Haarausfall nach der Schwangerschaft wieder normalisiert haben. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
In seltenen Fällen kann es auch zu Haarausfall während der Schwangerschaft kommen. Die Ursache von Haarausfall während der Schwangerschaft ist fast immer durch einen Nährstoffmangel verursacht. Die Versorgung des Embryos sorgt für einen erhöhten Nährstoffbedarf der Frau, wenn diese nicht ausreichend aufgenommen werden, kann dies bei der Schwangeren u.a. zum Haarausfall führen, z.B. aufgrund des Eisenmangels.
Bei Haarausfall in der Schwangerschaft sollten Sie also möglichst rasch Ihren Arzt aufsuchen, um eine Unterversorgung des Kindes zu vermeiden.
Haarausfall durch Stress
Vielleicht haben Sie es aus eigener Erfahrung bereits vermutet: Stress kann Haarausfall verursachen, zumindest wenn dieser länger anhält. Auch wenn Sie meinen, Sie können mit einem hohen, dauerhaften Stresslevel hervorragend umgehen, wird Ihre Haarpracht Sie eventuell eines Besseren belehren.
Dabei ist die Ursache für Haarausfall aufgrund von Stress im Grunde auch hormonell und genetisch bedingt: denn in Stresssituationen sorgt unser Körper für die vermehrte Ausschüttung männlicher Geschlechtshormone, die bei entsprechender Veranlagung wiederum das Haarwachstum einschränken können.
Mangelnde Nährstoffversorgung als Ursache von Haarausfall bei Frauen
Unsere Lebensführung spielt eine große Rolle für die Gesundheit unseres Körpers. Die ersten Anzeichen für eine ungesunde Lebensweise werden häufig als erstes an Haut und Haaren sichtbar. Insbesondere diffuser Haarausfall ist in vielen Fällen auf eine unausgewogene Ernährung oder sonstige Schadstoffe in unserem Körper zurückzuführen.
Die mangelhafte Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen beeinträchtigen auch das Haarwachstum. Die Aktivität der Haarwurzeln kann insbesondere bei einem Mangel an Eisen, Zink, Vitamin B und C oder Biotin beeinträchtigt werden und so zu Haarausfall führen.
Neben einer dauerhaft unausgewogenen Ernährung können auch Crash-Diäten oder das Rauchen zu Haarausfall führen. Raucher leiden schneller unter Durchblutungsstörungen, insbesondere die feinen Blutgefäße, die die Haarwurzeln mit Nährstoffen versorgen, können darunter leiden.
Haarausfall bei Frauen stoppen
Abhängig von der Ursache des Haarausfalls können entsprechende Therapien eingeleitet werden, um das Haarwachstum zu fördern. Zunächst sollten Sie sich für eine zuverlässige Diagnose an einen Arzt wenden, der auf die Diagnose bei Haarausfall spezialisiert ist.
Haarwuchsmittel & Co.
Im Frühstadium von Haarausfall hat sich auch bei Frauen der Wirkstoff Minoxidil bewährt, der äußerlich in die Kopfhaut einmassiert wird und die Durchblutung anregt.
Viele Frauen schwören auf Koffeinshampoos, die Wirkung ist allerdings nicht bewiesen und besonders bei klinisch bestätigtem Haarausfall dürfte die Wirkung kaum befriedigen. Als Ergänzung zu anderen Therapien können Koffeinshampoos aber durchaus unterstützend wirken.
Hormonprärate gegen Haarausfall bei der Frau?
Wie zuvor erläutert gehört der androgenetische Haarausfall zu den häufigsten Formen des Haarausfalls auch bei Frauen. Männliche Hormone an den Haarwurzeln sind verantwortlich für den Verlust der Haarpracht. Eine Maßnahme bei fortschreitendem Haarausfall kann hier also die Einnahme sogenannter Antiandrogene oder auch von Östrogenen sein.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin jedoch gut beraten, denn auch bei Antiandrogenen gegen Haarausfall können die Nebenwirkungen wie bei allen Hormontherapien erheblich sein.
Haarwachstum fördern mit PRP
Eine gute Möglichkeit, das Haarwachstum anzuregen und verkümmernde Haarwurzeln wiederzubeleben, ist die PRP-Therapie für die Haare. Sollten keine anderen Erkrankungen oder Medikamente Ursache des Haarausfalls sein, kann die PRP-Therapie oft gute Ergebnisse erzielen, da sie die Kopfhaut gezielt mit Nährstoffen und Wachstumsfaktoren versorgt.
Erfahren Sie mehr zur Behandlung mit PRP bei Haarausfall und der Wirkweise der PRP-Behandlung im Gesicht und allgemein.
Haartransplantation für Frauen?
Sollte der Haarverlust irreversibel sein und die deutlich ausgedünnten Haare eine starke psychische Belastung sein, ist auch die Haartransplantation eine gute Option. Voraussetzung: Es sind noch genügend eigene Haarwurzeln vorhanden, um diese zu verpflanzen.
Sie haben bereits eine Diagnose zu Ihrem Haarausfall und möchten sich gerne zu einer Haartransplantation beraten lassen?
Vereinbaren Sie Ihren Termin bei unserer erfahrenen Dermatologin Christina von der Chevallerie, die über 15 Jahren auf dem Gebiet der ästhetischen Medizin und Haartransplantation verfügt.
Bitte beachten Sie, dass wir in der Beethoven Klinik keine Untersuchungen zur Abklärung der Ursache von Haarausfall durchführen. Sollten Sie unter Haarausfall leiden und erfolglos medikamentöse sowie sonstige Hilfsmaßnahmen durchgeführt oder ausgeschlossen haben, beraten wir Sie gerne.
Wenn bereits eine konkrete Diagnose vorliegt und Sie die Ursache des Haarausfalls kennen, wenden Sie sich gerne auch für Therapiemöglichkeiten wie eine Haartransplantation oder PRP-Therapie für die Haare an uns. Frau von der Chevallerie berät Sie gerne.
Wir freuen uns auf Sie!
Unter Haarausfall leidet meine Tante. Dagegen kämpft sie mit speziellem Shampoo und Balsam. Danke für die Tipps! Wahrscheinlich wäre eine fachliche Beratung nötig.